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Veröffentlicht von Dennis Kallerhoff

Urlaub auf Kuba – 5 Empfehlungen


Auf Rückfrage möchte ich einmal meine Erfahrungen aus dem Kuba-Urlaub im Juni zusammenfassen. Wir waren ca. 2 Wochen im Land unterwegs und haben den westlichen Teil der Insel bereist. Die Route war grob: Havanna – Vinales – Las Terrazas – Cienfuegos – Trinidad – Santa Clara – Varadero – Havanna

1. Nehmt Euch Zeit für Havanna

Kuba ist eine abwechslungsreiche Insel. Ich verstehe, dass man soviel wie möglich sehen möchte. Diesen „Fehler“ mache ich im Urlaub immer wieder. Mein eindringlicher Tipp: nehmt Euch Zeit für Havanna – mindestens vier volle Tage.

Die Stadt allein ist so abwechslungsreich, dass sie als alleiniges Reiseziel für einen Kuba-Urlaub reicht. Folgend eine Auswahl von Dingen die ich dort gemacht:

  • eine exzellente vierstündige Privatführung durch die Altstadt von Havanna – und dort ist noch nicht einmal die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten eingeschlossen.
  • Eine Stadttour via Bus, um einen Überblick über die verschiedenen Viertel jenseits der Altstadt zu bekommen. Dies können dann später allein erkundet werden. Insbesondere. Vedado mit einen Hochhäusern der 50. Jahre wirkt total surreal.
  • Besuch im Museum der Revolution und diversen anderen Sehenswürdigkeiten
  • Ihr braucht nicht in das Havanna Club Museum. Investiert das Geld lieber in vier Mochitos (die ihr zum Eintrittspreis bekommt). Ihr habt nun nicht viel weniger über Rum gelernt, als bei der Führung.
  • Über die zahlreichen Barbesuche brauchen wir nicht zu sprechen – und ja, ein Mojito zum Mittag ist ok.

2. Lernt zumindest ein wenig Spanisch

In Havanna übernachteten wir in einer (staatlich zertifizierte – blauer Anker) Privatunterkunft. Die Wirtin war wirklich freundlich, sprach allerdings kein Wort Englisch. Über (a) meine Basis-Spanisch-Kenntniss und (b) Hand & Fuß konnten wir uns irgendwie doch immer verständigen.

Spätestens, wenn ihr abseits der staatlichen Hotels, den privaten All-Inclusive Komplexe oder Havanna unterwegs seid, kommt man mit Englisch nicht viel weiter.

Ich erinnere mich gerne an einen herzlichen Bauern in Vinales, der uns eine Privatführung über seine Farm gegeben hat. Danach lud er auf frisches Obst und Säfte ein. Nicht dass ich alles verstanden habe, was er auf der Führung erklärte, aber zumindest grob konnte ich folgen und manchmal sogar antworten. Auch für den netten Herren ist es bestimmt schöner nicht in leere Gesichter bei einer spontanen Führung zu schauen.

3. All-Inclusive Hotels in Varadero haben nichts mit Kuba gemein

Die letzten vier Tage verbrachten wir zum Entspannen in einem der All-Inclusive Komplexe von Varadero. Es war mein erster All-Inclusive Urlaub – und wahrscheinlich der Letzte. Der Tagesplan drehte sich schnell nur um (a) Essen und (b) Strand. Es fühlt sich nicht nach Kuba an. An Tag 3 musste ich einfach raus und bin mit einem einheimischen Dive-Instruktor tauchen gewesen.

4. Nehmt Euch mehr Zeit für die Natur in Vinales & Umgebung – weniger Zeit für Trinidad & Cienfuegos

Nach Havanna war der nächste Stop die Tabak-Region um Vinales. Da wir beim Warten auf den Mietwagen quasi einen Tag verloren haben, konnten wir die Region nicht ausführlich besichtigen. Das bereue ich heute. Es gibt dort wunderschöne Wanderungen. Auch eine Tabek-Hütte hätte ich mir gerne näher angeschaut.

Ausreichend Zeit gab es nicht, da bereits die nächsten beiden Ziele riefen (insgesamt 3 Tage): Cienfuegos & Trinidad. Ich weiß, dass beide Städte in den Highlights fast jedes Reiseführers stehen. Ich weiß allerdings nicht wieso. Klar, Trinidad ist schon eindrucksvoll mit Kulissen, die an einen Piratenfilm des 17. Jh erinnern. Auch Cienfuegos ist mit seinen weißen Bauten rund um den Hauptplatz schön. Für beide Städte zusammen reichen imho allerdings 1,5 Tage. Die Zeit würde ich eher in Vinales und Havanna investieren.

5. Zeit wird „anders“ gemessen

Wir Deutschen mögen Zeitmanagement und akkurat funktionierende Prozesse. Dementsprechend wird es schnell nervig, wenn man im Ausland eben nicht auf solches trifft.

Schmerzhaft habe ich dies u.a. beim Autoverleih gelernt. Den Wagen sollten wir um 10:30 Uhr übernehmen, haben ihn tatsächlich aber erst um 17:00 Uhr bekommen. Er war einfach noch nicht in Havanna, sondern auf der Rückfahrt von dort, wo die letzten Touristen in abgegeben haben. Ich würde ja behaupten, dass der Autoverleiher so etwas vorher weiß und einplanen kann. Sixt & Co. kriegen es ja auch hin.

Nach meiner x-ten Beschwerde gegen 13:00 Uhr meinte ich: „Es ist nicht mein Problem, dass ihr nicht wisst, wann Eure bescheuerten Wagen wo genau sein müssen.“. Er meint nur: „Doch, jetzt im Moment ist es dein Problem“. Ich dachte (a) Arschloch und (b) er hat recht.

Es ist es einfach nicht wert sich im Urlaub darüber aufzuregen. Es wird sich schon alles klären. Diese Mentalität habe ich bereits in Südafrika gelernt/lernen müssen – und man gewöhnt sich dran. Einfach nicht sofort hochgehen, sondern akzeptieren, dass Zeit anders wahrgenommen wird.


E-Commerce Junkie seit 2006 | Freund von Digitalisierung, Automatisierung und guten Online-Strategien

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