Analysen
Analysen
Veröffentlicht von Dennis Kallerhoff

Barcamp Hamburg im Wandel der Zeit


Am 12./13.11.2016 fand das Barcamp Hamburg #10 statt. Zehn Jahre im Internet sind eine Ewigkeit. Daher überrascht es wenig, dass sich auch das Konzept Barcamp in diesen Jahren verändert hat.

Ein Blick zurück: 2007 besuchte ich mein erstes Barcamp in Berlin. Ich arbeitete bei OTTO im Business Development. Das Event war der Hammer: ein toller Austausch, eine aktive Community und gute fachliche Diskussionen. Seitdem verbrachte ich alle paar Monate ein Wochenende auf Barcamps irgendwo in einer deutschen Großstadt. München, Essen, Stuttgart – um ein paar Ausflügen zu nennen. Für einen Barcamp-Besuch gab es mehrere Gründe:

  • Kontakt zur „digitalen Avantgarde“ aufbauen – auf Barcamps waren viele Blogger, Unternehmer & Co. unterwegs. Menschen, die sich als erste mit neuen Entwicklungen, neuen Technologien, neuen Startups und neuen Geschäftsmodellen beschäftigen. Zudem Menschen, deren Meinung ich schätze und die ich gerne zu meinem Netzwerk zähle.
  • OTTO repräsentieren – OTTO war damals sehr viel weniger auf Konferenzen präsent als es jetzt ist. Gute Leute für digitale Themen zu bekommen war damals für ein etabliertes Unternehmen wie OTTO schwierig. Wenn wir also zeigen konnten „Coole Themen beschäftigen uns auch“, dann war das bestimmt nicht verkehrt.
  • Fachlichen Input bekommen – Fachliche Vorträge dominierten den Session-Plan auf Barcamps. Ich konnte Neues lernen, was mich beruflich weiterbringt. Ich konnte eigene Ideen diskutieren.

Um der Barcamp-Community etwas zurückzugeben, holten Alex Graf, Florian Hermsdorf und ich das Barcamp in die Räumlichkeiten der Otto Gruppe. Unterstützt von Internet-Veteranen wie Vivian Pein und Franz Patzig organisierten wir das Event in der Hansestadt. In den Folgejahren wurde das Barcamp Hamburg zu einem der größten und beliebtesten Barcamps in Deutschland. Bis 2013 war ich in der Orga des #BCHH aktiv. Auch danach blieb ich der Veranstaltung eng verbunden.

Sprung zurück ins Jahr 2016. Letztes Wochenende. Barcamp Hamburg 10. Ich war leider nur am Samstag da. Vorab: es hat wieder Spaß gemacht.

Meine Sessions waren: Best of Godzilla in 45 Minuten – garantiert ohne Handlung | Krisenvorsorge – #Preppen | Pod-was? | Du willst, was ich will! – wie geht das? Und natürlich meine eigene Session zusammen mit Arthur & Timo: Marketing Nerds – Für mehr IT im Performance Marketing.

An der Zusammenstellung sieht man bereits: das Themenspektrum ist breit. Die restlichen Themen sind nicht minder breit.

Und genau hier komme ich zu der Veränderung: Das Barcamp Hamburg ist keine Fachveranstaltung mehr. Ich gehe nicht hin, um primär Neues für meinen Beruf mitzunehmen. Der Besuch lohnt sich um über Themen zu sprechen, die mich privat interessieren. So wie Politik, Serien oder Kommunikation. Es geht nicht mehr um PHP Frameworks, E-Commerce Geschäftsmodelle oder den Einsatz neuer Marketing-Kanäle für das Unternehmen. Das ist weder besser noch schlechter als früher. Es ist anders.

Aber wie gesagt: schön war es auf jeden Fall. Ein ganz herzlichen Dankeschön an das Orgateam und Sponsoren.

sponsoren_bchh


E-Commerce Junkie seit 2006 | Freund von Digitalisierung, Automatisierung und guten Online-Strategien

Kommentare anzeigen