Analysen
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Veröffentlicht von Dennis Kallerhoff

Bitcoin – die dezentrale Anwendung für Währungen


Bitcoin – keinem anderen Thema stehe ich aktuell so ambivalent gegenüber. Der Ansatz einer dezentralen Währung und die darunterliegende Technologie Blockchain ist hochspannend. Ich möchte den Markt der Kryptowährungen verstehen, um mir eine eigene Meinung über den Hype zu bilden. Denn genau das ist es, wenn ein Massenmedium wie Spiegel Online fast täglich Artikel über Nischenthemen wir Bitcoin, Ether & Co. veröffentlicht.

Der Bitcoin-Kurs war in den letzten Wochen ein einziges auf und ab. Diese Volatilität hat nichts mit einer stabilen Währung zu tun.

Bei den Anhängern und Gegner scheint es nur schwarz und weiß zu geben, grau kommt in der Farbpalette nicht vor. Die Gegner sagen: „Zu teuer, eine Blase. Bitcoins haben keinen realen Gegenwert. Zudem kann ich kaum irgendwo damit zahlen.“ Die Fans sagen: „Ihr sagt schon seit Jahren eine Blase voraus. Wer jetzt nicht dabei ist, hat selber Schuld. Schlaue Person x hat gesagt, Bitcoin ist die Zukunft. Seid ihr schlauer als [Bill Gates, Steve Wozniak]?“

Beide haben recht, keiner hat Recht. Ich bin nur fest überzeugt, dass eine dogmatische Denke nicht weiterhilft und folge der Aussage von Adam Ludwin

The market for cryptocurrencies is overheated and irrationally exuberant. There are a lot of poseurs creating them, and some scammers, too. There are a lot of conflicts of interest, self-sercvcing hype, and obfuscation.

Very few people in the media understand what’s going on. Very few people in finance understand what’s going on. Very few people in technology understand what’s going on. Very few people in academia or government understand what’s going on. Very few people buying cryptocurrencies understand what’s going on. It’s very possible I don’t understand what’s going on

Banks and governments aren’t going away. Traditional software isn’t going away

Der Artikel ist das beste, was ich bisher zu Kryptowährungen im Allgemeinen und Bitcoin im Speziellen gelesen habe. Er hilft den Zusammenhang zwischen Software & Währung sowie die Vor- und Nachteile des dezentralen Ansatzes zu verstehen. Absolute Leseempfehlung!

Dezentral vs. Zentral

Kryptowährungen sind dezentrale Währungen, d.h. unreguliert und ohne zentrale Clearing-Stelle wie Banken. Dies macht sie weitgehend unempfindlich gegen staatlichen Eingriff. Allgemein erleben dezentrale Anwendungen einen Aufschwung und scheinen ein großes Versprechen an die Zukunft zu sein.

Adam geht einen Schritt zurück und überlegt, welche Vorteile dezentrale Anwendungen bringen. Und das sind nicht viele: dezentrale Anwendungen haben eine schlechtere UI, höhere Transaktionskosten und sind schwieriger zu skalieren. Eigentlich gibt es nur einen Vorteil: sie sind unauffällig gegenüber Zensur – von staatlicher oder privater Seite.

Wenn wir über den Wert von Kryptowährungen reden, dann bemisst sich der Wert mit dem Marktpotential für zensur-resistente Währungen. In Deutschland schätze ich das Potenzial gering ein, den Anwendungsfall für autoritäre geführte Länder sehe ich. Allerdings nicht in dem Maße, wie Bitcoin in den letzten Monaten gestiegen ist.

Investieren oder nicht?

Jetzt bei Bitcoin einzusteigen ist reines Glücksspiel. Bitcoin kann durchaus im Wert noch steigen, alles kann aber auch in sich zusammenfallen, glaubt man den Vorhersagen des Nobelpreisträgers Robert Shiller.

Meine Lösung: ich habe für einen überschaubaren Betrag Bitcoin und Ether gekauft habe. Das Thema ist damit abgeschlossen. Wenn die Kurse steigen – und das tun sie bisher-, fein. Wenn nicht, Pech. Ich habe damit nicht das Gefühl einen relevanten Trends verpasst zu haben.

Fotoquelle: Photo by Andre Francois on Unsplash


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