Lesemonate: „Der Club“ von Takis Würger
Rückblick: „Der Club“ – Schnell, schnörkellos, gut
Ich liebe die Serie „Games of Thrones“, lesen kann ich die Bücher von George R. R. Martin trotzdem nicht. Das Tempo ist mir zu langsam, die Beschreibungen der Umgebung zu detailliert. Adjektiv reiht sich an Adjektiv.
Das absolute Gegenteil ist das letzte Buch von Takis Würger: „Der Club“. Ich habe lange nicht mehr eine so schnörkellose Story gelesen. Das Buch handelt vom Außenseiter Hans, der nach einer schweren Kindheit unverhofft an die Universität Cambridge kommt. Dort soll er innerhalb der elitären Clubs ein Verbrechen aufklären. Dabei helfen ihm seine Tante und deren Studentin Charlotte.
Im Buch geht es um Boxen, Verbrechen, Liebe, Gewalt, Sex, Freundschaft & das Universitätsleben in Cambridge. Die Handlung ist gut und die 180 Seiten schnell gelesen. Viele Genres werden gestreift, manche Klischees bedient, in den Kitsch rutscht das Buch aber nie ab. Was das Buch für mich herausragend macht ist der Schreibstil von Takis Würger. Beim Spiegel Redakteur reiht sich Hauptsatz an Hauptsatz, Adjektive finde ich nur sporadisch. Die Sprache ist präzise. Die Zeit schreibt dazu:
Die Sprache ist so transparent, als wollte sie die Geschichte nicht mit bedeutungsvollem Ballast oder poetischem Überschwang beschweren.
Als analytischer Mensch ohne großen Sinn für Poesie ist dieser Schreibstil voll mein Ding. Rezensionen im Feuilleton deutscher Tageszeitungen werden mit der klaren Sprache nicht warm. Macht nix, bin ohnehin nicht der Feuilleton-Typ.
Next up: „Der Anruf“ von Olen Steinhauer
Warum? Eine Empfehlung im Buchladen „stories“ in der Hamburger Innenstadt, übrigens ein tolles Beispiel, wie Buchläden in der heutigen digitalen Zeit aussehen können. Es geht um irgendwas mit CIA, Anschlag und so. Mehr nach dem Lesen.
Neue Kategorie: Lesemonate
Ein Vorsatz für 2017 war: mindestens 6 Bücher lesen. Zur Zeit stehe ich bei fünf Büchern: „Das Lesen und das Schreiben“ von Steven King, „Herr der Fliegen“ von William Golding, „TED Talks – die Kunst der öffentlichen Rede“ von Chris Anderson, „Born a Crime: Stories from a South African Childhood“ von Trevor Noah – und jetzt der Club.
Da ich meinen Wunsch nach mehr Literatur mit dem Wunsch mehr zu schrieben kombinieren möchte, werde ich diese Kategorie in Zukunft weiterführen.